Gestern habe ich bei Frag die Gurus
einen sehr berührenden Eintrag von Koko gelesen. Der Titel: „Ich mag mich!“
Es geht darum, ob man sich selbst so
akzeptiert, wie man ist, auch wenn andere etwas an einem auszusetzen
haben. Den Schlüsselsatz fand ich sehr wichtig:
Wenn wir uns selber mögen, dann
strahlen wir das auch aus.
Ich selbst kann inzwischen auch sagen
„Ich mag mich!“ Das war lange Zeit nicht so.
Ich war in der weiterführenden Schule
von Anfang an eine Außenseiterin.
Alle anderen waren Kinder von Lehrern, Ärzten oder gar Professoren, meine Eltern sind einfache Angestellte. Dementsprechend konnte man uns die Unterschiede schnell ansehen: Während die anderen durchgehend Markenklamotten trugen, kam ich in Sachen von Aldi oder C&A daher. Aber mal im Ernst: Wer bitte schön braucht in der Schule eine Original Louis Vuitton Tasche??
Alle anderen waren Kinder von Lehrern, Ärzten oder gar Professoren, meine Eltern sind einfache Angestellte. Dementsprechend konnte man uns die Unterschiede schnell ansehen: Während die anderen durchgehend Markenklamotten trugen, kam ich in Sachen von Aldi oder C&A daher. Aber mal im Ernst: Wer bitte schön braucht in der Schule eine Original Louis Vuitton Tasche??
Dazu kam, dass ich in der Pubertät
schnell zunahm und als erste meine Mitschülerinnen etwas
entwickelte, was man durchaus einen weiblichen Busen nennen konnte.
War es Neid oder fanden sie das abnormal? Ich weiß es bis heute
nicht, aber „Fette Sau“ gehörte noch zu den netten Sachen, die
ich mir anhören durfte.
Meine Eltern haben es mir auch nicht
gerade leicht gemacht. Weigerte ich mich, etwas zu essen, weil es mir
zu fettig war, wurde geschimpft, ich sei wählerisch. Meine Mutter
hat mir des öfteren vorgehalten „Kind, zieh dich mal aus und stell
dich vor den Spiegel. Ekelst du dich nicht selbst, fett wie du
bist??“ Sprachs, wog das gleiche wie ich, war aber 10cm kleiner.
Wer ist hier nun fett?
Mir ist durchaus bewusst, dass es
gesünder für mich wäre, wenn ich einige Kilos abspeckte.
Allerdings muss ich sagen: Ich finds gut, so wie ich bin! Und das
meine ich echt so! Ich sehe definitiv gesünder aus als manche
Frauen, an denen man auf den Rippen Xylophon spielen kann und es ist
auch nicht so, als könnte ich mich vor lauter Fett nicht mehr
bewegen. Gut, meine Kondition ist nicht die Beste (Yeah, Klischee!!),
aber das war sie auch nicht, als ich mit 6 Jahren 14 Kilo gewogen
habe! Ist wohl ne erbliche Sache, meine Mutter ist gesichert
lungenkrank.
Ich stehe inzwischen dazu, dass ich
mehr bin als andere und auch, dass ich ein Gesicht fürs Radio hab.
Ich versuche, das Beste draus zu machen. Es gibt inzwischen so
wunderschöne Kleidung für Mollige, auch zu bezahlbaren Preisen. Man
muss eben nicht immer zu Ulla Popken gehen, sobald die Größe 44
überschritten ist und man muss dann auch keine Kartoffelsäcke
tragen!
Und was das Gesicht angeht: Ich bin
fleißig am lesen, lernen und üben, um mich so gut ich kann in Szene
zu setzen und so gut auszusehen, wie ich nur kann!
Und ich finde, ich hab mich echt extrem
gebessert!
2005 |
2006 |
2008 |
Dezember 2011 |
Ich bin so wie ich bin und es gibt
tatsächlich Menschen, die mich so gern haben. Ich glaube, mein Mann
hätte mich nicht geheiratet, wenn er mein Gewicht abstoßend fände
oder so. Ich hab bei unserem Kennenlernen 15 und bei unser Hochzeit 5
Kilo weniger gewogen als jetzt im Moment. Außerdem hab ich eine
wundervolle Freundin gefunden, die auch nicht müde wird, mir zu
sagen, dass ich auch mit meinen Rollen toll aussehe. Danke dafür,
Nisi :-*
Inzwischen habe ich eine ganze Menge Selbstbewusstsein aufgebaut. Während ich in der Schule passend zu meinen blonden Haren fast nur Erdtöne trug, um ja nicht aufzufallen, hab ich heut gern knallige Make Ups und Klamotten oder laufe auffällig-provokativ im Gothic-Style herum und habe den Kopf stolz erhoben und nicht zu Boden gesenkt wie früher.
Eins weiß ich genau: Ich werde mich
nicht ändern, nur weil es das Schönheitsideal so haben will, denn:
Ich mag mich!
*paff* du hast es geschafft... ich hab Tränen in den Augen. Ich sag dir doch immer nur die Wahrheit. Hab dich lieb meine Mausi!
AntwortenLöschenwow, Respekt <3
AntwortenLöschenEin sehr schöner Artikel. Auch ich habe mir vor meiner Mutter oft anhören könne, dass ich fett wäre. (Heute hat sie ein anderes Opfer gefunden - meine Schwester und die ist genauso fett wie ich damals. Nämlich einfach normal.) Auch von vielen anderen höre ich ständig, dass ich gut im Futter stehen würde und das ich "gut" aussehe. Haben die nichts anderes zu reden? Das frag ich mich ständig. Ich geh auch nicht zu jedem hin und zähl ich seine Makel auf.
AntwortenLöschenAuch wenn ich 15-20 Kilo zu viel auf den Rippen haben und mich manchmal unwohl fühle - am schlechtesten fühl ich mich, wenn ich es dazu auch noch gesagt bekomme!!!
Toll, dass Du diesen Bericht geschrieben hast.
lg PokSa
Toll:-) schön, wenn man sich so annehmen kann, wie man ist:-)
AntwortenLöschenFreut mich, dass der Artikel so gut bei euch ankommt :)
AntwortenLöschenGroßartiger Post.
AntwortenLöschenMir ging es übrigends ähnlich, damals. Ich Urteile nie nach dem äußeren, entweder die Art der Person gefällt mir, oder halt nicht. Und was das Gewicht angeht, man muss halt nur wissen wie man es Kleidungstechnisch verpackt. Ich bin eig. auch viel zu viel aber ich sage immer: Ich lebe nur einmal, und da ich gerne esse, wäre es mir viel zu dumm dies und das nicht zu essen weil ich ja zunehmen könnte. Nenene. Da bin ich lieber die dicke mit den Stöckelschuhen ^^
Viele Grüße
echt schöner beitrag:)sehr gut geschrieben
AntwortenLöschenund ich find dich auch mit langen blonden haaren hübsch:) du musst dir da echt keine sorgen machen:) auf dem vorlestzten bild guckst du ganz schön böse aber das letzte ist wieder sehr hübsch:)und dick bist du auch nicht.. da gibts weitaus schlimmeres...
Ich werd ja jetzt auch wieder blond :D
LöschenNaja... nicht dick.... guck mal in dem Eintrag "Happy New Year" oder so.... auf den Bildern hierbei hab ich ja meist nur den Kopf drauf.
Und auf dem einen Bildguck ich so bös weil ich da frisch vom Friseur komm und die mir Flecken ins Gesicht gefärbt haben xD
Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, mit erhobenem Kopf durch die Straßen zu laufen, in einem mega Outfit, und sich dabei mehr als gut zu fühlen und die Blicke der anderen nicht mehr zu fürchten sondern sich ihnen hinzugeben? Ich weiß genau, was du meinst und ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie du.Markenwahn in der Schule, ZACK! ist man eine Aussenseiterin. Ich habe schon einige dieser Blogposts gelesen und es rührt mich zutiefst, dass es so viele starke Persönlichkeiten gibt! Danke für den Post, wirklich toll! Wenn du magst, schau mal auf meinem Blog denn ich habe auch einen Post dazu geschrieben:)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ein sehr bewegender Bericht von Dir der einen zum Nachdenken bringt :-) Davor ziehe ich meinen Hut...
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